Bildungsort Museum

Ein Projekt des Museumsverbandes in Mecklenburg-Vorpommern e. V.

Zu den wesentlichen Aufgaben der Vermittlungsarbeit in den Museen gehört es, eine größere gesellschaftliche Teilhabe an den zu vermittelnden Themen, Inhalten und Fragestellungen zu ermöglichen, die Besucher*innen-Strukturen in Museen zu diversifizieren und als Ergebnis die Barrieren für den Zugang zu den Museen in Mecklenburg-Vorpommern schrittweise abzubauen.[i]

Dazu ist es notwendig, die spezifischen Gegebenheiten in den Regionen zu betrachten, um geeignete Maßnahmen zur Erreichung einer erhöhten, sozial diversifizierten Teilhabe an Museen zu konzipieren und umsetzen. Zielführend sind Angebote qualitativ hochwertiger Veranstaltungen und Programme, inklusive Vermittlungsformate und zielgruppenspezifische Informationen zu den Museen und deren Angeboten sowie der Abbau finanzieller Barrieren. Langfristig nachhaltig ist die Bereitstellung entsprechender Mittel für Vermittlungs- und Outreach-Stellen, um museumsferne Besucher*innen-Gruppen zu erreichen und an das Museum zu binden.

Ein Mittel eine größere gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und den Zugang in unsere Museen für alle gesellschaftlichen Gruppen zu vereinfachen ist die stärkere Verankerung der Museen als außerschulische Lernorte im Bildungssystem, wie es auch im Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 13.03.2020 formuliert ist: „Wesentliche Voraussetzung für eine größere gesellschaftliche Teilhabe an Museen ist eine stärkere Berücksichtigung von Museen als außerschulische Lernorte im Bildungssystem.“[ii]

Dieses Ziel kann durch entsprechende Empfehlung von Museumsbesuchen für alle Schularten und alle Bildungseinrichtungen in Mecklenburg-Vorpommern sowie durch qualitätsvolle Vermittlungsangebote in den Museen erreicht werden. Diese Vermittlungsangebote sollten mit den schulischen Lehrplänen korrespondieren.

Darüber hinaus sollte in den Lehr- und Ausbildungsplänen verstärkt auf die Angebote von Museen aufmerksam gemacht werden (Hinweise dazu finden sich in den finden sich auch in den Rahmenlehrplänen Mecklenburg-Vorpommerns.[iii]). Gleiches gilt für die Aus- und Weiterbildungsangebote für Lehrer*innen, Erzieher*innen und Ausbilder*innen. So kann systematisch eine größere gesellschaftliche Teilhabe an den Vermittlungsthemen der Museen erzielt und damit Voraussetzungen für eine deutlich breitere kulturelle Bildung geschaffen werden.

Das Projekt „Bildungsort Museum“ des Museumsverbands in M-V setzt hier an, um eine vertiefende Zusammenarbeit von Bildungseinrichtungen und Museen in Mecklenburg-Vorpommern zu entwickeln und umzusetzen.

Das Projekt wir gefördert aus Mitteln des Ministerium für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mecklenburg-Vorpommern.

___
[i] Siehe dazu auch: https://www.museumsbund.de/bildungsvision/
[ii] https://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/2020/2020_03_13-Eintrittspreispolitik.pdf; siehe dazu u.a. auch https://www.kulturstiftung.de/mitbestimmungsorte-netzwerken-teilhabe-museum/
[iii] Vgl. dazu: RP Regionale Schule, Verbundene Haupt- und Realschule Hauptschule, Realschule, Gymnasium, Integrierte Gesamtschule, Jahrgangsstufen 7 -10, Erprobungsfassung 2002, S. 26; RP, Integrierte Gesamtschule, Jahrgangsstufen 5/6, Erprobungsfassung 2004, S. 15, S. 21; RP Orientierungsstufe, Klasse 5/6, Gesellschaftswissenschaften, Erprobungsfassung, S. 7, S. 22; RP für die Sekundarstufe I, Regionale Schule, Gesamtschule, Kunst und Gestaltung 2021, S. 20.

Kontakt

Mirjam Elburn

Referentin für Bildung und Vermittlung



Neue Fortbildungsangebote für Museumsmitarbeiter*innen

Fortbildungen im Tandem – Expert*innen verschiedener Fachbereiche, Museumsmacher*innen und Schule
Die Fortbildungen bieten die Möglichkeit, Tandems und Arbeitsgruppen zu bilden, um sich mit den eigenen unterschiedlichen Kompetenzen gegenseitig zu stärken und zu inspirieren und den kollegialen Austausch zu fördern. Ziel ist es, Zugang zu Themen/Anforderungen der Rahmenlehrpläne zu erleichtern und zu motivieren, im Austausch mit Expert*innen/Kolleg*innen/Lehrer*innen neue Arbeitsmaterialien und Formate mit entsprechenden Inhalten für Schulen zu entwickeln.
Die Anmeldung ist ab Januar 2026 möglich. 

Montag, 09.02.2026 10-16 Uhr
Talk to me! Mit Bildern sprechen, sehen und zuhören

Medienbildung und Kunst im Staatlichen Museum Schwerin

Kunst befähigt zum kritischen Umgang mit digitalen Bildmedien und eröffnet kreative praktische Anwendungsmöglichkeiten. So kann das Wahrnehmungs- und Ausdrucksvermögen erweitert und ein tieferes Verständnis für bildbasierte Medien entwickelt werden. Durch das Erstellen von Geschichten mit digitalen Bildern (z.B. Fotostories) entwickeln die Schüler*innen Bildkompetenzen, erfahren durch Trickfilmgestaltung ein praktisches Beispiel für digitale Medienproduktion oder ein Bewusstsein für erfundene Wirklichkeiten mittels Collage und manueller oder digitaler Bildbearbeitung.
Wie bedarfsgerechte und an den Rahmenlehrplänen MV orientierte Formate entwickelt werden können, erfahren die Teilnehmenden im Staatlichen Museum Schwerin. Sie haben die Möglichkeit im kollegialen Austausch und gemeinsam mit Expert*innen der Medienbildung die Grundlage für eigene Formate zu entwickeln.
> mit Prof. Dr. Ines Sura-Rosenstock, Fachbereich Medienbildung/ Uni Greifswald, M.Sc. Tom Güldner/Uni Greifswald, Birgit Baumgart/Staatliches Museum Schwerin und Mirjam Elburn/Museumsverband MV  

Mittwoch, 18.02.2026 von 10 bis 16 Uhr  
Wie gestalte ich eine Lehrer*innenfortbildung/SchiLF (Schulinterne Fortbildungen)?
Das Historisch-Technische Museum Peenemünde bietet eine schulinterne Fortbildungsveranstaltung über den Schwerpunkt Geschichte und politische Bildung hinaus für alle Fächer an. Das Angebot beinhaltet einen Einführungsvortrag zur Museumspädagogik sowie eine Begehung der Ausstellungen mit Fokus auf pädagogisches Gestaltungspotenzial. Abschließend findet ein Austausch über Erfahrungen, Erwartungen und Anregungen zum Museumsbesuch mit Schulklassen statt. Wie das HTM Peenemünde Lehrer*innenfortbildung und auch Kooperationen mit anderen Bildungseinrichtungen am außerschulischen Lernort bedarfsorientiert und praxisnah entwickelt, erfahren die Teilnehmenden im kollegialen Austausch und sie können eigene Formate entwickeln.
> mit Geschichtslehrer/Historiker Sven Brümmel als abgeordnete Lehrkraft/Ansprechperson für Schulen und Museumspädagogin Tabea Sethmann  

neuer Termin! Montag, 09.03.2026 von 10-16 Uhr
„Vom Baum zur Zeichenkohle“
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Forst- & Köhlerhof Wiethagen
Museen/Gedenkstätten können bei der Vermittlung von Wissen, Kompetenzen und Werten, die Menschen zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft befähigen, eine wichtige Rolle übernehmen. Durch die Kooperation mit Schulen können fächerübergreifende Bildungsräume (partizipatives/ forschendes Lernen) geschaffen werden, um BNE-Themen (u.a. Naturschutz und Umweltveränderungen, globale Ungerechtigkeit und koloniale Strukturen, uvm.) gemeinsam zu vermitteln. Das Angebot „Vom Baum zur Zeichenkohle” veranschaulicht den gesamten Prozess – vom rohen Holz bis zur fertigen Zeichenkohle. Das nun – norddeutsch und nachhaltig – zertifizierte historische Denkmal gibt daneben u.a. Einblick in die Entwicklung und Nutzung des Waldes in Rostock, das Leben am Teich, die Herstellung von Holzkohle und Teer wie im Mittelalter.
> mit Antje Raschke, Verein der Freunde und Förderer des Forst- und Köhlerhofs Wiethagen e.V., Unterstützung durch: N.N./Regionalberater*in BNE und N.N./ Lehrer*innen/Kooperationspartner*innen des Forst- und Köhlerhofs  

Montag, 23.03.2023 von 10-16/16:30 Uhr 
Den Dingen auf der Spur… Stadt-/Regional-/Landesgeschichte und fächerübergreifendes Lernen/Querschnittsthemen im Museum

Stadt-/Regional-/landesgeschichtliche Museen dokumentieren Regionalentwicklung und das Leben der Menschen in der jeweiligen Region, bieten einen Einblick in die Vergangenheit, um Wissen zu vermitteln und die Identität der Stadt/Region zu stärken. Sie alle nutzen ähnliche Ansätze in der Sammlung, Dokumentation und Vermittlung, um ihr jeweiliges Publikum zu erreichen.
Die Fortbildung bietet einen Einstieg in die Erstellung von neuen Arbeitsmaterialien und Workshopformaten z.B. entlang der Themen Industrialisierung, Porträt, Handwerk- und Landwirtschaft, Migration- oder Alltagsgeschichte mit Blick auf die Rahmenlehrpläne MV u.a. für die Fächer Geschichte, Kunst, ATW, Sozialkunde, Sachkunde, Deutsch, aber auch Sprach- und Demokratiebildung.  
> mit Florian Ostrop/Stiftung Mecklenburg/VLM, Patryk Tomala/Museum Neustrelitz, Maria Elsner/kulturlandbüro, Andrea Kaufmann/Museum Hagenow und Mirjam Elburn/Museumsverband MV  


Zielstellungen des Projektes "Bildungsort Museum"

Die Mitarbeiter*innen in den Museen sollen in die Lage versetzt werden, ihre Vermittlungsangebote entsprechend der Inhalte der aktuellen Rahmenlehrpläne Mecklenburg-Vorpommerns zu planen und so ein fundiertes, breiteres und verbindliches Vermittlungsangebot für die Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen im Bundesland zu entwickeln.

Die Lehrer*innen, Erzieher*innen und Ausbilder*innen im Bundesland sollen in die Lage versetzt werden, entsprechend den Inhalten ihrer aktuellen Rahmenlehrpläne bzw. ihrer Aus- und Weiterbildungsinhalte, das Museum als einen attraktiven interdisziplinären und inklusiven außerschulischen Lernort zu wählen.

Fragestellungen der unterschiedlichen Museumsthemen und die Inhalte der Ausbildungs- und Weiterbildungsfächer werden miteinander verknüpft, neue Formen und Inhalte des Lehrens und Lernens können erprobt und angewendet werden. Diese interdisziplinäre Vermittlungsarbeit von Museen und Bildungseinrichtungen sind auch ein wesentliches Prinzip für „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ oder für „Lernen durch Engagement“.