Statistisches aus der Museumslandschaft
Museumsbesuche in M-V 2019 bis 2023
2023 |
2022 |
2021 |
2020 |
2019 |
2.572.545 | 2.339.191 | 1.504.931 | 1.530.208 | 2.992.604 |
Angeschreiben wurden für das Jahr 2023 insgesamt 222 Museen, 124 Museen haben Besuchzahlen gemeldet.
Museumsbesuche 2023
Museen und Ausstellungshäuser in Deutschland erreichen fast wieder so hohe Besuchszahlen wie vor der Corona-Pandemie. 2023 wurden rund 106 Mio. Besuche gezählt. Das bisherige Rekordjahr war das Vor-Corona-Jahr 2019 mit 111,6 Mio. Besuchenden.
An der Untersuchung beteiligten sich den Angaben zufolge fast 4.000 Museen und etwa 300 Ausstellungshäuser.
In Mecklenburg-Vorpommern verzeichneten die Museen knapp 2.6 Mio. Besuchende.
(Erhebung des Instituts für Museumsforschung)
Zahlen und Fakten aus Mecklenburg-Vorpommern (Stand 2021)
(Quelle: Ausgerechnet: Museen 2021, Sonderhefte der Zahlen & Materialien aus dem Institut für Museumsforschung, Bd. 9, Berlin 2023)
Museen = 211
Einwohner*innen = 1,61 Mio.
Einwohner*innen pro Museum = 8.000
Museen pro 100.000 Einwohner*innen = 13,1
Mecklenburg-Vorpommern weist damit die höchste Museumsdichte bei den deutschen Flächenstaaten auf.
Für 2021 waren insgesamt 1,5 Mio. Museumsbesuche zu verzeichnen.

Zur Evaluation der Museen in Mecklenburg-Vorpommern (2019/2020)
Die Kennzahlen für die Museen in Deutschland basieren auf den Daten der Statistischen Gesamterfassung an den Museen, welche vom Institut für Museumsforschung (IfM) erhoben und publiziert werden.[i] Die Erhebung ist sehr umfassend, sie erfolgt auf freiwilliger Basis; Anspruch auf Vollständigkeit kann daher nicht erhoben werden. Demgegenüber ist die umfassende Erhebung von Daten zur regionalen Museumslandschaft noch kein Standard im Museumsbereich. Nur wenige Museumsverbände und Fachstellen in Deutschland können auf belastbare empirische Befunde zur Situation ihrer Museen zurückgreifen.
Der Museumsverband M-V ließ seit seiner Gründung im Jahr 1990 mehrere statistische Erhebungen, Kulturanalysen und Evaluationen durchführen. Erste Erhebungen wurden für die Publikation des Museumsführers für Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 1991 vorgenommen[ii], die überarbeitete Auflage erschien 1999[iii]. Im Jahr 1994 veröffentlichte der Museumsverband in M-V eine Analyse zur Situation in den Museen.[iv] Die Fortführung für die Jahre 1994 bis 1997 erschien im Jahr 2000.[v] Kurze Zusammenfassungen zur Situation in den Museen erfolgten jeweils auf den Frühjahrs- und Herbsttagungen des Museumsverbandes sowie in den Jahresberichten des Verbandes auf den Mitgliederversammlungen. Weitere Erhebungen, vor allem zu Trägerschaften, Besucherstrukturen und zur Personalsituation finden sich in den Kulturanalysen der Jahre 2004[vi] und 2008. Im Jahr 2009 startete die Evaluierung der Museen in Form einer Selbsteinschätzung[vii], in den Folgejahren wurden Daten zur Depotsituation (2013)[viii] und zur Personalsituation (2016) erhoben.
Mit der Befragung der Museen für das Jahr 2019 wurde die Firma KULTUREVALUATION WEGNER beauftragt. Dr. Nora Wegner ist auf Studien im Museumsbereich spezialisiert und führte bereits für die Museumsverbände in Brandenburg und Thüringen umfangreiche statistische Erhebungen durch. Die Konzeption wurde gemeinsam mit der Landesfachstelle Museum und dem Vorstand des Museumsverbands in M-V entwickelt. Gefördert wurde die Erhebung aus Mitteln des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern. Ziel der Evaluation für das Jahr 2019 war es, eine verlässliche und umfassende Datengrundlage zu den Museen im Bundesland zu bekommen. Bedarfe, Potenziale und positive Entwicklungen sollten statistisch belegt, strukturelle Herausforderungen aufgezeigt werden. Erhebungsinstrument war ein Fragebogen, der schwerpunktmäßig online und alternativ als Papierfragebogen ausgefüllt werden konnte. Abgestimmt wurde der Fragenkatalog mit denen ähnlicher Erhebungen in anderen Bundesländern.
In den Ergebnissen der Evaluation spiegelt sich die Vielfalt der Museumslandschaft Mecklenburg-Vorpommerns wider. Sie beruhen auf den eigenen Angaben und Selbsteinschätzungen der Museen und beziehen sich auf die Situation im Jahr 2019. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind dementsprechend nicht erfasst. Der Befragungszeitraum erstreckte sich vom Februar bis zum Mai 2020. Angeschrieben wurden 259 Museen. Grundlage der Auswahl waren die Übersicht der Museen und ihrer Träger des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur Mecklenburg-Vorpommern (Stand September 2018), die entsprechenden Übersichten des Instituts für Museumsforschung (Stand 2018 bzw. September 2019) sowie das Mitgliederverzeichnis des Museumsverbandes in M-V (Stand 2019). 98 gültige Fragebögen liegen aus dem Rücklauf als Endergebnis vor, was einer Rücklaufquote von 38% entspricht. Dass sich nicht alle Museen an derartigen Erhebungen beteiligen, ist üblich. So beteiligten sich an der Gesamterhebung unter allen Museen in Deutschland für das Jahr 2018 5.334 Museumseinrichtungen. 213 Museen aus Mecklenburg-Vorpommern wurden angeschrieben, 169 haben geantwortet, was einer Quote von 79% entspricht.[ix] Und für die Evaluation der brandenburgischen Museen zur Situation im Jahr 2016 wurden 378 Museen angeschrieben (Grundlage Daten des Instituts für Museumsforschung). 217 Museen beteiligten an der Befragung, was einen guten Rücklauf von 57% entspricht.[x]
Zur Einordnung der Rücklaufquote ist insbesondere zu berücksichtigen, welche Museen den Fragebogen nicht ausgefüllt haben. In M-V betrifft dies besonders kleine vereinsgetragene Museen.
Die Evaluation der Museen in Mecklenburg-Vorpommern bildet den Auftakt für die qualitative Weiterentwicklung der Arbeit der Museen im Bundesland.
Aus den Ergebnissen lassen sich Handlungsfelder ableiten:
Zu diesen Handlungsfeldern gehören die Themen Sammlung/Sammlungssicherung, Ausstellung/Vermittlung, Dokumentation/Forschen, Inklusion, Digitalisierung, Öffentlichkeit und Netzwerke.
- Sammlung/Sammlungssicherung, Dokumentation/Forschen und Ausstellung/Vermittlung bilden als Kernaufgaben den Handlungsrahmen.
- Inklusion, Digitalisierung, Öffentlichkeit/Netzwerke sind als Querschnittsaufgaben in allen Handlungsfeldern relevant.
Ein zentrales Problem der Museen ist die Erschließung bzw. Heranbildung von zukünftigem Besucherpotenzial. Denjenigen, die aus verschiedenen Gründen bisher nicht erreicht werden, müssen die Angebote der Museen zugänglich gemacht werden. Solange diese Angebote auf die traditionelle Besucherschaft ausgerichtet sind, bleibt es bei einer bloßen Erweiterung (Extension) der eigenen Programme. Es müssen aber Angebote für ein neues, nichttraditionelles Publikum entwickelt werden, egal ob diese im Museum oder an einem anderen Ort stattfinden: Stichwort „Outreach“. Dazu gehört, dass Museen stärker im Bereich der kulturellen Bildung außerhalb der eigenen Häuser agieren. Dazu zählt zudem, dass Inklusion, Digitalisierung, die Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit als übergreifende Querschnittsaufgaben wahrgenommen und praktiziert werden.